50 Jahre und kein bisschen leise

 

Wie würde die Stadt ohne den Arbeitskreis Lüneburger Altstadt aussehen? Gäbe es die herrliche Altstadt im Schatten von

St. Michaelis noch? Würden wir noch auf den einst wackeligen Alten Kran blicken können? Hätte das Salzmuseum je geöffnet? Würden sich Abertausende Touristen und Einheimische über Ewer und Prahm freuen, die als Erinnerung an mittelalterliche Salzfrachter im Hafen liegen und ab und an zu Touren aufbrechen? Vereinsmitglieder haben Zeit, Kraft und Geld investiert. Das Ergebnis ist jeden Tag zu sehen.

 

Denn es würde eine Menge fehlen ohne den ALA, den engagierte Lüneburger um den Vorsitzenden Curt Pomp vor 50 Jahren 1974 gründeten. Zeit, um eine Bilanz zu ziehen: Was haben wir geschafft, was erhalten, wo wollen wir hin? Dieses Buch lädt ein zu einer Zeitreise durch ein halbes Jahrhundert Lüneburger Geschichte. Undenkbar ohne den ALA.

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ISBN 978-3-945264-13-3
Erscheinungstermin: September 2024

1. Auflage

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Preis: 19,80 €
Hardcover, ca. 96 Seiten

 



Leseprobe


Lüneburgs Götterfamilie

 

Am Markt versteckte sich über Jahrzehnte eine Schönheit. Jetzt strahlt sie wieder. Mithilfe des ALA

 

Lüneburg kann auch himmlisch und das am Markt, eine ganze Götterfamilie gibt sich im Haus Nummer 5 ein Stelldichein: Saturnus, Jupiter, Mars, Sol (Sonne), Venus, Merkur und Diana. Allerdings treffen sich die Damen und Herren unter Ausschluss der Öffentlichkeit, sie blicken von einer Stuckdecke auf Erde und Volk. Dass diese Aussicht aufs Firmament möglich ist, ist unter anderem dem ALA zu verdanken. Er gewährte für den Erhalt einen großzügigen Zuschuss.

 

Markus Tillwick, einer der Restauratoren schrieb im Heft Aufrisse 2017 über den Schatz, der über Jahre verborgen gewesen war. Die Decke sei in den 1970er Jahren abgehängt worden, 2012 öffneten Arbeiter die Platten wieder, weil die Räume anders genutzt und erweitert werden sollten – sie blickten auf die "Sieben Planetengötter".

 

Tillwick notiert: "Das 1542 in seiner heutigen Form durch den Goldschmied Lutke Ulrich errichtete Dielenhaus befand sich anschließend lange Zeit im Besitz von Goldschmieden. Die Herstellung der Stuckdecke über einem repräsentativen Saal lässt sich mit einem großen Umbau von 1622 in Verbindung bringen. Seinerzeit erbte der Goldschmied Jürgen (Georg) Ullrich II. das Gebäude von seinem Vater und legte es mit einem Nebenhaus zusammen. Aufgrund der stilistischen Einordnung der Decke in das erste Drittel des 17. Jahrhunderts und den um 1622 einzigen nachweisbaren Veränderungen am Gebäude, kann die Planetendecke in diese Zeit datiert werden und wäre damit die bislang älteste figürliche Stuckdecke in Lüneburg."